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Sachsen legt erstmals Studie zu Kinderrechten vor

Junge Menschen in spezifischen Lebenslagen werden laut einer Studie häufig in ihren Rechten verletzt. Das ergab eine erste Untersuchung zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Sachsen, die am Donnerstag in Dresden vorgestellt wurde. Demnach werden Kinder und Jugendliche zu wenig an Entscheidungen im privaten und öffentlichen Umfeld beteiligt.

Die Projektleiterin der Studie, Anne Valtin, sagte, junge Menschen würden viel zu selten nach ihrer Meinung gefragt. Dies gelte besonders bei der kommunalen Beteiligung.

Für die nicht repräsentative Studie wurden Kinder und Jugendliche gezielt befragt, die erst seit kurzem in Deutschland leben, die sich als queer identifizieren, die nicht in ihren Herkunftsfamilien leben oder die behindert sind. In Auftrag gegeben hatte Befragung die sächsische Kinder- und Jugendbeauftragte Susann Rüthrich.

Sie betonte, dass viele Kinder und Jugendliche bereits ihre Rechte kennen, aber noch lange nicht alle. „Je besser sie ihre Rechte kennen, desto kritischer sind sie auch“, sagt Rüthrich. Dass sich Minderjährige nicht immer sicher fühlten und dass sie unter Diskriminierung litten, sollte zu denken geben.

Etwa drei Viertel der Kinder und Jugendlichen gaben in der Studie an, mindestens einmal schon von anderen beleidigt oder auf andere Art diskriminiert worden zu sein. Häufigster Grund dafür war nach Angaben der Befragten, dass andere ein Problem mit ihrem Körper hatten.

Befragt wurden 79 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 17 Jahren in persönlichen Interviews. Zudem beteiligten sich 333 junge Menschen sowie 404 Erwachsene an einer Onlinebefragung.