Ein Präventionsprogramm soll die psychische Gesundheit an Sachsen-Anhalts Schulen verbessern. Am Mittwoch haben Bildungsministerin Eva Feußner (CDU), die Barmer-Krankenkasse und die Unfallkasse Sachsen-Anhalt eine entsprechende Kooperationsvereinbarung in Magdeburg unterzeichnet. Ziel des Programms „MindMatters“ (deutsch: „Auf die Psyche kommt es an“) sei, dass sich alle in der Schule sicher und wertgeschätzt fühlen, sagte Feußner. Dies sei die Grundlage für gute Bildung und Schulerfahrung.
Das von der Leuphana Universität Lüneburg weiterentwickelte Programm soll insbesondere die Lernbedingungen für Schülerinnen und Schüler sowie die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte verbessern, hieß es. Laut den Daten des Barmer-Arztreports ist mittlerweile jedes dritte Kind in Sachsen-Anhalt zwischen sechs und 14 Jahren von psychischen Leiden wie Depressionen oder Verhaltensstörungen betroffen, sagte Barmer-Landesgeschäftsführer Axel Wiedemann. Vor zehn Jahren sei nur jedes vierte Kind betroffen gewesen.
Diese Entwicklung habe bereits vor der Corona-Pandemie begonnen. Inwiefern die Schulschließungen während der Lockdowns die psychische Gesundheit der Jugendlichen beeinträchtigt haben, dazu gebe es noch keine validen Daten, so Wiedemann weiter.
Das in Australien entwickelte Programm „MindMatters“ gibt es seit 2003 in Deutschland. Sachsen-Anhalt ist laut Feußner das zwölfte Bundesland, in dem es eingeführt wird. Das Programm umfasst alle Schulformen von der Grund- bis zur Berufsschule und richtet sich in verschiedenen Modulen an Schüler, Lehrkräfte, Eltern oder andere Beteiligte.