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Sachsen-Anhalt will gegen Ärztemangel vorgehen

Sachsen-Anhalt will durch zusätzliche Maßnahmen dem wachsenden Mangel an Ärzten und Zahnmedizinern begegnen. Dazu hat die Landesregierung in Magdeburg am Dienstag ihre Pläne vorgestellt. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte, man sei im „Gesundheitskabinett“, an dem auch Vertreter etwa der Ärzteschaft, der Krankenkassen und Kommunen beteiligt sind, zu guten Ergebnissen gekommen.

Bei der Ärzte- und Zahnärzteversorgung könne man bei der längerfristigen Entwicklung mit den üblichen Mechanismen wie etwa der zentralen Studienplatzvergabe den Bedarf nicht mehr decken, betonte Haseloff. Das habe vor allem demografische Gründe.

Laut Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD) gibt es für Mediziner in Halle und Magdeburg eine ausreichende Zahl von Studienplätzen. Nachsteuern müsse man bei den Studienplätzen für Zahnmedizin. Statt bisher 40 soll es an der Universität Halle künftig 60 Studienplätze geben. Zehn davon sollen über Stipendien finanziert werden.

Ziel müsse es sein, mehr Absolventen im Land zu halten. Dazu soll die sogenannte Landarztquote künftig auch für Zahnmediziner gelten. Dabei verpflichten sich angehende Mediziner, nach ihrem Studium mindestens zehn Jahre als Hausärzte in Sachsen-Anhalt zu praktizieren.

Ebenso soll laut Willingmann die Quote für ausländische Studenten künftig flexibler gehandhabt werden. Fünf Prozent aller Medizinstudienplätze sollen eigentlich an Bewerber aus dem Ausland vergeben werden. Diese werde aber in der Regel nur zu etwa 3,5 Prozent ausgenutzt. Die restlichen 1,5 Prozent sollen auf die Landarztquote angerechnet werden.