Sachsen-Anhalt schließt die Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Quedlinburg. In den vergangenen Monaten sei die Zahl der Neuankünfte von Asylsuchenden spürbar zurückgegangen, erklärte Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) am Donnerstag in Magdeburg. Bundesweit seien die Asylerstanträge in den Monaten Januar bis Mai im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 48 Prozent gesunken.
Daher werde das Land die Außenstelle der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber (ZASt) in der landeseigenen Liegenschaft in der Wipertistraße in Quedlinburg zum 30. Juni schließen, hieß es. Die ersten Maßnahmen der Bundesregierung für eine Wende in der Asyl- und Migrationspolitik zeigten bereits Wirkung, sagte Zieschang. Dies führe zu einer Entlastung der Kommunen.
Die Außenstelle in Quedlinburg diente laut Innenministerium ab April 2020 als Schutzbereich der ZASt zur Unterbringung von Corona-infizierten Bewohnern und ihrer Kontaktpersonen. Nach dem Wegfall der Schutzmaßnahmen habe das Land zusätzliche temporäre Außenstellen an verschiedenen Orten einrichten müssen, hieß es.
Sachsen-Anhalt sei bundesgesetzlich dazu verpflichtet, Asylsuchende aufzunehmen. Der Anteil an der bundesweiten Aufnahme werde nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel berechnet und belaufe sich für Sachsen-Anhalt auf 2,7 Prozent.
Die Hauptstelle des ZASt befindet sich in Halberstadt, zudem gibt es Nebenstellen in Stendal und Magdeburg. Asylbewerber werden nach ihrer Ankunft in Sachsen-Anhalt zunächst in der ZASt untergebracht und von dort in die Landkreise und kreisfreien Städte verteilt.