Frauen in Sachsen-Anhalt haben 2024 im Durchschnitt rund vier Prozent weniger pro Stunde als Männer verdient. Der sogenannte „Gender Pay Gap“ hat sich damit gegenüber 2018 halbiert, teilte das Statistische Landesamt am Donnerstag in Halle mit. Gegenüber dem Vorjahr sei er um einen Prozentpunkt gesunken.
Damit ist der Verdienstabstand deutlich geringer als im Bundesdurchschnitt. Hier lag er den Angaben zufolge im vergangenen Jahr bei 16 Prozent, zwei Prozentpunkte weniger als in den beiden Vorjahren und sieben Prozentpunkte geringer als im Jahr 2006.
Laut Statistik verdienten Frauen in Sachsen-Anhalt im April 2024 durchschnittlich rund 20 Euro pro Stunde, Männer knapp unter 21 Euro. Bundesweit erhielten Frauen im vergangenen Jahr im Durchschnitt 22,24 Euro pro Stunde, Männer hingegen 26,34 Euro.
Der „Gender Pay Gap“ sei zudem branchenabhängig. Vor allem in den Bereichen Erziehung und Unterricht, Wasserversorgung sowie Abwasser- und Abfallentsorgung erhielten Frauen demnach einen höheren Stundenlohn.
Frauen unter 25 Jahren verdienten der Statistik zufolge im Durchschnitt etwas mehr als Männer, bei Frauen über 65 Jahren erhielten Frauen sogar rund zehn Prozent mehr. In den mittleren Altersgruppen seien Frauen hingegen weiterhin im Rückstand. Bei den 50- bis 59-Jährigen sei der Einkommensrückstand mit rund elf Prozent am höchsten, hieß es.
Zudem wachse der „Gender Pay Gap“ bei längerer Unternehmenszugehörigkeit. Bei einer Beschäftigungsdauer von weniger als einem Jahr beträgt der Unterschied demnach rund ein Prozent, bei 16 bis 20 Jahren Unternehmenszugehörigkeit steige er auf 14 Prozent an.