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Saarlandmuseum kündigt große Schau zu Künstlerinnen der Moderne an

Die Moderne Galerie das Saarlandmuseums in Saarbrücken hat für Anfang kommenden Jahres eine internationale Ausstellung zu Künstlerinnen der Moderne angekündigt. Die große Überblicksschau „Radikal! Künstlerinnen und Moderne 1910-1950“ wird 70 Künstlerinnen aus 22 Ländern präsentieren, wie das Museum am Mittwoch mitteilte. Die Ausstellung wolle den bislang wenig beachteten weiblichen Beitrag zur Kunst der Moderne sichtbar machen. Das umfangreiche Projekt realisiere das Saarlandmuseum gemeinsam mit dem niederländischen Museum Arnhem und dem Belvedere in Wien. In Saarbrücken wird die Ausstellung vom 8. Februar bis zum 18. Mai 2025 zu sehen sein.

Gezeigt würden unter anderem Werke bekannterer Künstlerinnen wie Käthe Kollwitz, Sonia Delaunay-Terk oder Sophie Taeuber-Arp, gab das Museum bekannt. Es gebe aber auch zahlreiche Neu- und Wiederentdeckungen. Das Projekt stelle den Begriff von moderner Kunst als geradlinige, hauptsächlich von Männern getragene Entwicklung infrage. Die Kuratorinnen hätten bewusst mit der Idee gebrochen, die Kunstgeschichte als Abfolge verschiedener Avantgardebewegungen darzustellen. Dadurch zeichne die Ausstellung ein vielseitigeres Bild der Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Das bislang weit verbreitete kunsthistorische Rahmenwerk und die Kategorisierung in aufeinanderfolgende Strömungen sei ein Grund dafür, dass viele Künstlerinnen der Moderne wenig beachtet oder vergessen worden seien. Mit ihrem Stil ließen sich Künstlerinnen oftmals nur schwer bestimmten Bewegungen zuordnen.

Die Ausstellung rücke daher das individuelle Schaffen der einzelnen Künstlerinnen in den Mittelpunkt. Gemeinsam sei den in der Ausstellung präsentierten Künstlerinnen die Suche nach einem neuen Bildvokabular, um auf die rasanten Veränderungen und Umbrüche der Welt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu reagieren. Themen sind unter anderem die Folgen des Kapitalismus auf die Arbeitswelt, Faschismus, Rassismus, aber auch Emanzipation und Fragen der Geschlechteridentität.

Die Ausstellung wird eine große künstlerische Bandbreite präsentieren wie Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Architektur- und Bühnenentwürfe, Textildesign und Filme. Darunter sind unter anderem Arbeiten von Gertrud Arndt, Louise Bourgeois, Elizabeth Catlett, Claude Cahun, Saloua Raouda Choucair, Alexandra Exter, Leonor Fini, Erika Giovanna Klien, Natalia Goncharova, Jacoba van Heemskerck, Hannah Höch, Tamara de Lempicka, Alice Lex-Nerlinger, Jeanne Mammen, Marlow Moss, Alice Neel, Charley Toorop und Fahrelnissa Zeid.

Bevor die Ausstellung nach Saarbrücken kommt, ist sie ab dem 7. September im Museum Arnhem in den Niederlanden zu sehen. Nach der Station in Saarbrücken wird sie ab dem 17. Juni 2025 im Belvedere in Wien gezeigt.