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Saar-Innenminister warnt erneut vor Schockanrufen und Betrügern

Der saarländische Innenminister Reinhold Jost (SPD) hat erneut vor Enkeltrickbetrügern und anderen Betrugsmaschen am Telefon gewarnt. „Die Maschen der Betrüger sind hochprofessionell und erscheinen deswegen äußerst glaubwürdig“, sagte er am Dienstag in Saarbrücken. Mit Schockanrufen schürten die Betrüger gezielt Ängste der vorwiegend älteren Menschen um ihre Kinder oder Enkelkinder. Auch gäben sich viele Kriminelle als Polizeibeamte, Staatsanwälte, Richter oder Anwälte aus.

Hintergrund für die Warnung ist dem Ministerium zufolge der aktuelle Fall einer 85-jährigen Saarbrückerin: Ein Betrüger habe sich bei ihr am Telefon als Richter des Amtsgerichts Saarbrücken ausgegeben und eine Kaution in Höhe von 25.000 Euro eingefordert, weil die Tochter der Seniorin angeblich einen tödlichen Autounfall verursacht hätte. „Das Opfer wurde über längere Zeit am Telefon gehalten und massiv unter Druck gesetzt“, erklärte das Ministerium. „Schlussendlich hat die Saarbrückerin, in der Überzeugung ihrer Tochter zu helfen, Goldschmuck in einer sechsstelligen Höhe an der Haustür einem Boten übergeben.“

Innenminister Jost betonte, dass Polizei, Staatsanwälte und Richter niemals Geld an der Haustür verlangen würden. Wer solche Anrufe erhalte, solle sofort auflegen und am besten die 110 wählen, um eine Anzeige aufnehmen zu lassen. Nach der Sommerpause wolle das Ministerium vermehrt auch in den sozialen Medien über die Betrugsmaschen informieren. „Wir wollen die echten Kinder und Enkelkinder potentieller Opfer dafür gewinnen, dass sie ihre Eltern und Großeltern vor den Gefahren warnen, die von Telefonbetrug ausgehen“, sagte der SPD-Politiker.