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Russisch-orthodoxe Kirche ernennt neuen Repräsentanten für Afrika

Die russisch-orthodoxe Kirche hat den Vorsteher ihres Ende 2021 gegründeten afrikanischen Exarchats, Metropolit Leonid (Gorbatschow), abberufen. Das Leitungsgremium des Moskauer Patriarchats, der Heilige Synod, teilte am Mittwochabend mit, Leonid sehe sich außer Stande, die Aufgaben des Exarchen von Afrika weiter zu erfüllen. Zu seinem Nachfolger wurde der bisherige Vikar des Moskauer Patriarchen Kyrill I., Bischof Konstantin (Ostrowski), ernannt.

Konstantin wurde am 3. August 1977 in Moskau geboren und 2012 zum Bischof geweiht. Afrika- oder Fremdsprachenkenntnisse erwähnt das Moskauer Patriarchat in seinen offiziellen Angaben zu ihm nicht. Hingegen spricht Leonid demnach Griechisch, Englisch und Arabisch.

Mit ihrem Exarchat für Afrika macht die russisch-orthodoxe Kirche dem orthodoxen Patriarchat von Alexandria und Afrika Konkurrenz, dessen Jurisdiktionsgebiet den ganzen Kontinent umfasst. Das Moskauer Patriarchat gründete seit Dezember 2021 nach eigenen Angaben mehr als 200 Gemeinden in 25 afrikanischen Ländern. Das Patriarchat von Alexandria hatte gegen die Errichtung des russisch-orthodoxen Exarchats protestiert und der russisch-orthodoxen Kirche ein unrechtmäßiges Eindringen in sein Hoheitsgebiet vorgeworfen. Es sprach Metropolit Leonid wegen kanonischer Vergehen im November 2022 die Priesterwürde ab.

Die genauen Gründen für die jetzige Amtsenthebung des 54-Jährigen durch Moskau sind unklar. Im Protokoll der Sitzung des Heiligen Synods heißt es nur, Leonid habe die Gründe erläutert, die ihn daran hinderten, die Aufgaben des Exarchen von Afrika zu erfüllen. Für seine geleistete Arbeit habe man ihm gedankt. Leonid steht weiter “vorübergehend” der armenischen Diözese der russisch-orthodoxen Kirche vor, hieß es. Diese leitet er bereits seit Oktober 2021.