Der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hat im vergangenen Jahr 35 Projekte gefördert, die sich mit der Geschichte von Sowjetischer Besatzungszone und DDR sowie den Folgen der deutschen Teilung beschäftigten. Insgesamt seien 2024 rund 2,1 Millionen Euro an die Projektträger geflossen, teilte das Büro des Aufarbeitungsbeauftragten Frank Ebert am Donnerstag mit. Dies seien rund 200.000 Euro mehr als im Vorjahr.
Mit knapp 731.000 Euro sei mehr als ein Drittel der Gesamtfördersumme an Einrichtungen gegangen, die Verfolgte der SED-Diktatur in Fragen der Rehabilitierung beraten oder psychosoziale Unterstützung anbieten, hieß es. Erstmals habe auch die Anlauf- und Beratungsstelle für Menschen mit Heimerfahrung Fördergelder für traumasensible Beratung und Unterstützung erhalten.
Viele ehemals politisch Verfolgte benötigten auch heute noch professionelle Hilfe, um mit den psychischen und sozio-ökonomischen Folgen von Haft, Verfolgung und beruflicher Benachteiligung umgehen zu können, sagte Ebert bei der Vorstellung des Berichts im Berliner Abgeordnetenhaus: „Die Erfahrungen, die viele mit den DDR-Behörden gemacht haben, hallen oft so deutlich nach, dass die Unterstützung von Beratungsstellen notwendig ist.“
Knapp 1,4 Millionen Euro Fördermittel hat der Aufarbeitungsbeauftragte zudem für die historisch-politische Bildung vergeben. Größte Einzelempfängerin mit rund 690.000 Euro war demnach die Robert-Havemann-Gesellschaft. Diese unterhält das bundesweit größte Archiv der DDR-Opposition, das von Ebert mitgegründet wurde.