Rund jede siebte Person aus den ostdeutschen Bundesländern fühlt sich häufig einsam. Das geht aus einer „Zeitverwendungserhebung“ hervor, die das Statistische Landesamt von Sachsen-Anhalt am Mittwoch in Halle vorgestellt hat.
Laut der Studie ist unter Frauen und Mädchen der Anteil derer, die sich einsam fühlen, mit 17 Prozent etwas höher als bei Männern und Jungen (14 Prozent). Auffällig seien die Altersunterschiede, hieß es. Unter den 18- bis 29-Jährigen sei der Anteil derjenigen, die sich oft einsam fühlten, mit 21 Prozent am höchsten. In dieser Altersgruppe sei auch der Unterschied zwischen Frauen und Männern mit 26 zu 17 Prozent am größten, hieß es.
Mit zunehmendem Alter sei der Anteil der Menschen, die sich eher nicht oder gar nicht einsam fühlen, deutlich höher. Bei den 18- bis 29-Jährigen stimmten rund 54 Prozent dieser Aussage zu. In der Altersgruppe ab 65 Jahren seien es knapp acht von zehn Befragten. Auch der Abstand der Geschlechter sei hier geringer.
Ein klarer Zusammenhang zeigt sich laut der Erhebung zwischen verschiedenen Haushaltstypen und Einsamkeit. Fühlten sich unter den Alleinlebenden rund ein Viertel oft einsam, steige dieser Anteil bei Alleinerziehenden, Frauen wie Männern, auf gut 40 Prozent an. Unter Paaren ohne Kinder sei Einsamkeit wiederum am geringsten ausgeprägt. Hier schätzten sich nur neun Prozent entsprechend ein.
Die Zeitverwendungserhebung 2022 war eine freiwillige Haushaltserhebung. An ihr nahmen gut 9.800 Haushalte aus ganz Deutschland teil, davon rund 2.100 aus den fünf ostdeutschen Bundesländern und Berlin. Für Sachsen-Anhalt liegen keine separaten Ergebnisse vor.