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Ruhr-Unis schaffen Klaus-Töpfer-Professur für nachhaltige Entwicklung

Im Gedenken an den ehemaligen Bundesumweltminister und UN-Direktor Klaus Töpfer (1938-2024) richtet die Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) eine interdisziplinäre Professur für nachhaltige Entwicklung ein. Die Klaus-Töpfer-Professur solle wissenschaftliche Impulse für eine gesellschaftliche Transformation geben, um natürliche Lebensgrundlagen zu erhalten, teilte die Allianz am Sonntag in Dortmund mit. Die Stiftung Mercator plane, die Professur zu fördern.

Die Ausschreibung wurde zum ersten Todestag von Klaus Töpfer am 8. Juni im Namen der TU Dortmund, der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen veröffentlicht. Die Stelle wird an der Technischen Universität Dortmund eingerichtet und fakultätsübergreifend verortet werden.

Für die Professur bewerben können sich den Angaben zufolge Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler, die über eine international herausragende Reputation auf dem Gebiet der nachhaltigen Entwicklung verfügen und Erfahrung im Transfer von Erkenntnissen aus der Forschung in die Gesellschaft vorweisen können. Dabei soll es um sozial- oder geisteswissenschaftliche Perspektiven gehen, die Fachgebiete wie Soziologie, Ökonomie oder Kulturwissenschaften einbeziehen.

Mit der Widmung der Professur würdige die Universitätsallianz das Engagement von Töpfer, der sich sowohl national als auch international um Umwelt- und Klimaschutz sowie soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit verdient gemacht habe, hieß es. Als Bundesumweltminister verantwortete Töpfer unter anderem das FCKW-Verbot und die Einführung des Grünen Punktes. Nach seiner Zeit in der Bundespolitik war Töpfer Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen in Nairobi, Kenia. Später engagierte er sich unter anderem ehrenamtlich im Präsidium der Hilfsorganisation Welthungerhilfe.

Das Land Nordrhein-Westfalen verlieh Töpfer im Jahr 2019 den Staatspreis für sein „jahrzehntelanges herausragendes Engagement zur Bewahrung der Schöpfung“. Töpfer war nach der Flucht aus Schlesien im ostwestfälischen Höxter zur Schule gegangen. Am 8. Juni 2024 starb er im Alter von 85 Jahren.

„Klaus Töpfer hat über Jahrzehnte hinweg gezeigt, dass Umwelt- und Entwicklungspolitik untrennbar miteinander verbunden sind – national wie international“, sagte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Die nach ihm benannte Professur ehre „nicht nur sein herausragendes Lebenswerk, sondern steht auch für den Anspruch unserer Hochschulen, Zukunftsfragen ganzheitlich zu denken“.