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Ruanda gedenkt der Toten des Völkermords vor 30 Jahren

In Ruanda ist am Sonntag des Völkermords an den Tutsi vor 30 Jahren gedacht worden. Wie die ruandische Zeitung „The New Times“ berichtete, stand die diesjährige Gedenkfeier unter dem Motto „Erinnern – Vereinen – Erneuern“ und befasst sich mit dem Wandel, den das ostafrikanische Land in den vergangenen 30 Jahren vollzogen hat.

In Ruanda ist in den vergangenen Jahren stark auf wirtschaftliche Entwicklung und juristische Aufarbeitung gesetzt worden. Zahlreiche Täter konnten vor nationalen und regionalen Gerichten Ruandas oder vor dem Internationalen Strafgerichtshof für Ruanda (ICTR) angeklagt werden. Kritisiert wird jedoch der autokratische Führungsstil von Langzeitpräsident Paul Kagame und die mangelhafte Menschenrechtslage in dem Land.

Im Rahmen der Feierlichkeiten waren zahlreiche Würdenträger und Politiker aus aller Welt angereist. UN-Generalsekretär António Guterres schrieb auf der Nachrichtenplattform „X“, vormals Twitter, die Opfer des Genozids würden nie vergessen werden.

Der 7. April 1994 markierte den Beginn des Völkermords an den Tutsi. Innerhalb von nur 100 Tagen starben bis zu einer Million Mitglieder der Tutsi-Ethnie und gemäßigte Hutu. In der Kritik steht immer noch die Rolle der internationalen Gemeinschaft, die nicht eingriff, um den Völkermord zu verhindern.