Vor 80 Jahren erschossen Nazis 335 Zivilisten in den Ardeatinischen Höhlen in Rom. Der Ort gilt in Italien als Symbol für die Gräueltaten der NS-Besatzung. Am Sonntag ist Claudia Roth zu Besuch gewesen.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat am Sonntag in Rom an einer Gedenkveranstaltung für die Opfer eines SS-Massakers teilgenommen. Die Grünen-Politikerin nannte die Erschießung von 335 italienischen Zivilisten vor 80 Jahren ein “monströses Verbrechen”. Das Massaker in den Ardeatinischen Höhlen zeige die ganze Grausamkeit, die ganze Brutalität der Besatzungsherrschaft des nationalsozialistischen Deutschlands in Italien, sagte Roth vor Journalisten.
Deutschland sei sich seiner historischen Verantwortung gegenüber Italien und Europa bewusst, so Roth weiter. “Es darf keinen Schlussstrich geben. Wir müssen und wollen erinnern.” Es sei die Verantwortung und Aufgabe aller Deutschen, gemeinsam gegen jede Form von Antisemitismus, Rassismus, Muslim- und sonstiger Menschenfeindlichkeit vorzugehen.
Am 24. März 1944 wurden bei einer Vergeltungsaktion für einen Partisanenanschlag in Rom unter Leitung des SS-Kommandanten Herbert Kappler 335 Personen erschossen. Am Ort des Massakers – den Ardeatinischen Höhlen – befindet sich heute ein Mausoleum, das in Italien als Symbol für die Gräueltaten der deutschen Besatzung gilt.
Nach der Gedenkveranstaltung besuchte Roth das jüdische Viertel in Rom. In dem ehemaligen Ghetto legte sie einen Kranz nieder und gedachte der 1943 von den Nationalsozialisten gefangen genommenen und anschließend deportierten Menschen. Für den Abend war der Besuch eines Gedenkkonzertes geplant.