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Rotes Kreuz: Krankenhäuser in Gaza verwandeln sich in Leichenhallen

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat die Kriegsparteien im Nahen Osten zur Schonung der Zivilisten aufgefordert. Das menschliche Leiden der Zivilbevölkerung sei abscheulich, erklärte Fabrizio Carboni, Regionaldirektor für den Nahen und Mittleren Osten des Roten Kreuzes, am Donnerstag in Genf.

Ohne Strom drohten sich die Krankenhäuser im Gazastreifen in Leichenhallen zu verwandeln. Neugeborene in Brutkästen und ältere Patienten, die Sauerstoff benötigten, seien gefährdet. Die Nierendialyse falle aus, Röntgenaufnahmen könnten nicht erstellt werden.

Israelische Familien seien krank vor Sorge um ihre Angehörigen, die als Geiseln genommen werden. Geiselnahmen seien nach dem humanitären Völkerrecht verboten, und jeder, der festgehalten werde, solle sofort freigelassen werden.

Als neutraler Vermittler sei das Rote Kreuz bereit, humanitäre Besuche abzustatten, die Kommunikation zwischen Geiseln und Familienangehörigen zu erleichtern und eine Freilassung zu unterstützen.

Nach den Terrorattacken der Hamas am vergangenen Samstag hatte Israel den palästinensischen Gazastreifen abgeriegelt und auch die Stromzufuhr unterbunden. Hamas-Kämpfer hatten im Zuge des Überfalls etliche Menschen aus Israel als Geiseln genommen.