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Rostock zeigt Schau zum Juden Jeffrey Jürgen Bernhard

Eine Sonderausstellung zum gebürtigen Rostocker Juden Jeffrey Jürgen Bernhard (1923-2023) soll am 12. September (18 Uhr) im Rostocker Max-Samuel-Haus eröffnet werden. Anlass sei der 100.

Eine Sonderausstellung zum gebürtigen Rostocker Juden Jeffrey Jürgen Bernhard (1923-2023) ist am Dienstag im Rostocker Max-Samuel-Haus eröffnet worden. Anlass sei der 100. Geburtstag von Bernhard am 7. August 2023, teilte das Max-Samuel-Haus mit. Bernhard war Anfang 1939 als 15-Jähriger vor der Verfolgung durch die Nazis nach England geflohen. In Großbritannien war er den Angaben zufolge als Landschaftsarchitekt und Gartenbauer erfolgreich. Er starb am 24. August 2023 im Alter von 100 Jahren in Großbritannien. Rostock habe er seit seiner Flucht nie wieder gesehen, hieß es.

In der Ausstellung „Ein Jahrhundert leben. Jeffrey Bernhard. Rostock – Rugby“ sollen bis zum 14. Dezember sein Leben und das Leben seiner näheren und weiteren Familie präsentiert werden. Hauptgrundlage dafür seien die Lebenserinnerungen, die Bernhard vor etwa 20 Jahren aufgeschrieben habe, hieß es. Sein Großvater und sein Vater, beide Bürstenfabrikanten, hatten sich in der Israelitischen Gemeinde Rostock unter anderem als Vorsitzende engagiert.

Als mittleres Kind der Bernhards wuchs Jürgen in Rostock auf. Mitte der 1930er Jahre bereitete er laut Mitteilung in Berlin auf einer Werkschule seine Auswanderung vor, dann ging er in die Lehre als Möbeltischler in Stolp (Pommern), die das Novemberpogrom vorzeitig abbrach. Seine ältere Schwester Ursula flüchtete ebenfalls nach England, seine jüngere Schwester nach Schweden und Palästina. „NS-Schergen ermordeten Eltern und Großmutter in Konzentrationslagern“, hieß es.