Auch in Rostock finden anlässlich des 86. Jahrestages der Pogromnacht am Sonntag Gedenkveranstaltungen statt. Um 9.30 Uhr ist eine Andacht auf den Jüdischen Friedhof im Lindenpark geplant, es folgt ein gemeinsamer Gang zur Gedenkstele am früheren Standort der Synagoge in der Augustenstraße, wie die Hansestadt am Montag mitteilte. Dort gebe es gegen 10 Uhr eine Gedenkveranstaltung mit Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger, Schülerinnen und Schülern. Kröger ruft die Rostockerinnen und Rostocker auf, an den Gedenkveranstaltungen teilzunehmen.
In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 begannen im nationalsozialistischen Deutschland direkte und gezielte Gewaltaktionen gegen die jüdische Bevölkerung. In Rostock steckten lokale Täter die Synagoge in Brand, schändeten den Jüdischen Friedhof im Lindenpark und verwüsteten Geschäfte und Privatwohnungen von Rostocker Juden und Jüdinnen. Zudem seien 64 jüdische Mitbürgerinnen und Bürger Rostocks in sogenannte Schutzhaft genommen worden, hieß es.
Die Gedenkveranstaltungen werden vom Max-Samuel-Haus/Stiftung Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur in Rostock und der Jüdischen Gemeinde Rostock organisiert.