An die Ermordung des Kurden Mehmet Turgut durch den „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) vor 20 Jahren in Rostock soll in den kommenden Tagen erinnert werden. Am Freitag (23. Februar) richte die Stadt ab 18 Uhr im Peter-Weiss-Haus (Doberaner Straße 21) ein Podiumsgespräch aus, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit. Expertinnen und Experten würden Einblicke in die Geschichte der Aufarbeitung dieses Mordes und die Aktivitäten des NSU in Mecklenburg-Vorpommern geben, hieß es.
Der Sonntag (25. Februar) sei der Erinnerung an Mehmet Turgut und die Opfer des NSU-Terrors gewidmet. Ab 14 Uhr finde am Gedenkort im Neudierkower Weg 2 eine gemeinsame Veranstaltung des Bündnisses „Mord verjährt nicht!“ und der Hanse- und Universitätsstadt Rostock statt. Eine neue Gedenktafel werde eingeweiht.
Am Donnerstag (29. Januar) werden Markus Mohr und Daniel Roth ihre jüngste Veröffentlichung „Stärkere Strahlkraft. Wahrheit und Lüge in den polizeilichen Ermittlungen im NSU-Komplex 2000-2011“ vorstellen. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Peter-Weiss-Haus. Alle Veranstaltungen sind frei zugänglich und ohne Eintrittsgebühren.
Am 25. Februar 2004 war Mehmet Turgut vom NSU aus rassistischen Motiven ermordet worden. Er arbeitete zu diesem Zeitpunkt als Aushilfe an einem Döner-Imbiss im Rostock-Toitenwinkel. Der damals 25-Jährige wurde im Neudierkower Weg durch mehrere Schüsse getötet. Dies war der fünfte von zehn Mordanschlägen, die dem NSU zugerechnet werden.
Seit zehn Jahren erinnere ein Mahnmal im Neudierkower Weg an die grausame Tat, hieß es. Die Erinnerung an Turgut gehöre „fest zum kulturellen Gedächtnis der Hanse- und Universitätsstadt Rostock“. Daher erinnerten die Zivilgesellschaft und die Stadt auch in diesem Jahr mit mehreren Veranstaltungen „an die Tat, an das Leid der Opfer des NSU und an die Verantwortung aller demokratischen Kräfte, dass so etwas nie wieder geschieht“.