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Rosenkranz

Das Rosenkranzgebet mit seinen rhythmisch wiederholten Anrufungen der Gottesmutter Maria ist ein typisch katholisches Gebet. Oft wird es für Kranke gebetet, so auch derzeit täglich für den Papst.

Der Rosenkranz ist eine etwa tausend Jahre alte Gebetsform in der katholischen Kirche. In ihm werden mehrere Gebete in zahlreichen Wiederholungen aneinandergereiht: Das Vaterunser, das Ave Maria und das Gloria (“Ehre sei dem Vater…”). Hilfsmittel für die Zählung ist eine Perlenschnur mit einem Kreuz, bei der kleinere Perlen in fünf Zehner-Reihen gruppiert sind, immer getrennt durch eine große Perle.

Jede der kleineren Perlen steht für ein “Gegrüßet seist Du, Maria” (Ave Maria). Bei den größeren Perlen wird das Gloria und das “Vaterunser” gebetet. Durch die Wiederholung der Gebete und die Einfügung kurzer Sätze über das Leben und Sterben Jesu bekommt das Ganze einen meditativen Charakter. Man unterscheidet den freudenreichen, schmerzhaften, glorreichen und lichtreichen Rosenkranz.

Seit dem 4. Jahrhundert reihten Mönche Gebete wie das “Vaterunser” in Wiederholungen aneinander und benutzten als Zählhilfe Knoten an einer Schnur. Im Mittelalter entwickelte sich daraus der Rosenkranz, mit einem Schwerpunkt von Gebeten, in denen Maria angesprochen wird. Der Begriff “Rosenkranz” knüpft an den damaligen Brauch von Verliebten an, sich Kränze aus Rosen zu schenken. Der Legende nach soll die Gottesmutter Maria bei einer Erscheinung im Jahr 1208 dem heiligen Dominikus den Rosenkranz übergeben haben.

Katholiken beten den Rosenkranz bei verschiedensten Gelegenheiten allein oder in Gruppen: in der Kirche vor dem Gottesdienst, am Krankenbett oder im Sterbezimmer eines Verwandten. Während der jüngsten wochenlangen Erkrankung von Papst Franziskus haben die Kardinäle in Rom ein Rosenkranzgebet auf dem Petersplatz organisiert, an dem jeden Abend zahlreiche Menschen teilnehmen.