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Robotersystem entfernt Meeresmüll mit Hilfe Künstlicher Intelligenz

Die Hamburg Port Authority (HPA) hat am Donnerstag in Harburg das Robotersystem „SeeClear2.0“ vorgestellt. Im Gegensatz zum Vorgängermodell „SeaClear“ soll es auch größeren Unterwassermüll erkennen und bergen, teilte die HPA mit. Das weiterentwickelte System kombiniere unbemannte Unterwasser-, Überwasserfahrzeuge und Drohnen. Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) und hochauflösender Sensorik könne es Müll in schwer zugänglichen oder risikoreichen Bereichen identifizieren und entfernen. Dazu sei nur ein minimaler menschlicher Eingriff erforderlich.

2022 hatte die HPA den Angaben zufolge das Vorgängermodell „SeaClear“ vorgestellt. Neu seien jetzt unter anderem ein leistungsfähiger Greifarm für größere Objekte und ein Begleitboot, das die geborgenen Müllobjekte an Land bringe.

Das von der Europäischen Union (EU) geförderte Projekt „SeaClear2.0“ ist Teil der EU-Mission „Restore our Ocean and Waters“. Ziel sei ein vollständig automatisiertes System zur Erkennung und Bergung von Meeresmüll. „SeaClear2.0“ vereine die Expertise von Forschungseinrichtungen, Industriepartnern und zivilgesellschaftlichen Organisationen aus neun europäischen Ländern. Aus Deutschland ist neben der HPA und dem in Hamburg ansässigen Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen die Technische Universität München beteiligt.

Die Ozeane der Erde enthalten laut HPA insgesamt rund 25 Millionen Tonnen Plastikmüll. Über 90 Prozent davon befänden sich auf dem Meeresboden. Allein in europäischen Gewässern landeten pro Jahr bis zu 500.000 Tonnen Makroplastik und bis zu 130.000 Tonnen Mikroplastik. Herkömmliche Bergungsmethoden bezeichnete die HPA als „teuer und gefährlich“, „SeaClear2.0“ biete eine „vielversprechende Alternative“.