Das Bundesland Bremen hat eine Reihe von Mini-Robotern angeschafft, die schwerkranken Kindern helfen, den Unterricht zu verfolgen. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen können mithilfe ihrer Schul-iPads vom Krankenzimmer aus ihre persönlichen Mini-Roboter im Klassenzimmer steuern, wie die Schulbehörde mitteilte. Sie könnten sich mit den Avataren melden, zur Klasse sprechen und sogar Emotionen ausdrücken.
Bremen sei mit dem Projekt bundesweit Vorreiter, hieß es. Es gebe zwar Kommunen und Medienzentren in anderen Bundesländern, die jeweils über einzelne Geräte verfügten. „Anders in Bremen, wo im Haus der Senatorin für Kinder und Bildung nun eine ganze Reihe der Roboter zur Abholung bereitsteht.“
Bisher gibt es 16 sogenannte Telepräsenzroboter, die ausgeliehen werden können. Der sogenannte AV1-Avatar wird von der norwegischen Firma No Isolation hergestellt, der reine Hardwarepreis beträgt den Angaben zufolge pro Stück 3.500 Euro.
Schul-Avatar sitzt mit anderen Schülern im Klassenzimmer
Im Schulalltag wird der Mini-Roboter dort platziert, wo sonst der erkrankte Schüler oder die Schülerin sitzt. Von dort baut das Gerät eine Videokonferenz auf. Bei ersten Tests habe der Jugendliche alles hören können, was seine Mitschülerinnen und Mitschüler und die Lehrkräfte in der Klasse sprachen: „Mithilfe der Kamera, die in der Stirn des Avatars sitzt, verfolgte er den Schulalltag.“
Die Patientinnen und Patienten können den Kopf des Avatars heben und senken und den ganzen Avatar um 360 Grad drehen. Wenn sie sich melden möchten, beginnt der Kopf zu blinken, wenn sie ihre Ruhe haben möchten, können sie den Kopf blau leuchten lassen. „Ich bin froh, dass nach einer erfolgreichen Erprobungsphase mit drei Schul-Avataren in Bremen und Bremerhaven nun 16 Avatare an den Start gehen, damit mehr ernsthaft erkrankte Kinder am Klassenleben und am Unterricht teilnehmen können“, sagte Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD).