Im Juni 2024 wurde der Grundstein für das neue Gästehaus des Seminar- und Tagungszentrums der Münchner Erzdiözese auf dem Freisinger Domberg gelegt. Nun folgt das Richtfest. Angesagt hat sich dazu auch Kardinal Marx.
Die Neugestaltung des Freisinger Dombergs geht voran. Am 26. Juni wird mit Kardinal Reinhard Marx Richtfest für das neue Gästehaus des Seminar- und Tagungszentrums der Erzdiözese München und Freising gefeiert, wie diese am Dienstag mitteilte. Künftig soll das Gebäude Platz bieten für bis zu 115 Übernachtungsgäste in 46 Zimmern. Zugleich werde der im Zuge der Säkularisation im 19. Jahrhundert zurückgebaute barocke Steinerne Saal im Südtrakt der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz als Veranstaltungsort für bis zu 220 Personen in Form einer zeitgenössischen Interpretation wieder hergestellt.
Ende 2027 soll den Angaben zufolge alles fertig sein. Die Gesamtkosten für Neubau, Sanierung der historischen Residenz samt Wiederherstellung des Steinernen Saals und neuen Turms sowie die Sanierung der Archiv- und Wäschereigebäude beliefen sich auf rund 140 Millionen Euro. Sie setzten sich zusammen aus gut 98 Millionen Euro kalkulierten Baukosten und an die 39 Millionen Euro, die durch Baupreissteigerungen über die gesamte Projektlaufzeit zusammengekommen seien.
Das Haus am Domberg ersetzt laut Mitteilung den ehemaligen, 2022 abgerissenen Anbau an die Residenz aus den 1960er Jahren. Das neue Gebäude entsteht nach Plänen des Berliner Architekturbüros Bruno Fioretti Marquez auf einer Fläche von gut 5.600 Quadratmetern. Städtebaulich ordne sich der Anbau dem historisch bedeutenden Residenzgebäude unter und sei mit diesem über ein Treppenhaus verbunden. Geachtet worden sei auf eine nachhaltige Bauweise. Der Bau sei an das Fernwärmenetz der Stadt Freising angeschlossen, außerdem werde das Dachregenwasser in einer Zisterne gesammelt, um damit Pflanzen zu bewässern.
In der alten Residenz sei vorgesehen, neben dem Steinernen Saal weitere historische Räumlichkeiten wie den Roten Saal, den Arbeosaal und den Speisesaal von Gabriel von Seidl zu restaurieren, heißt es. Dies geschehe in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege. Der verloren gegangene Khueturm an der Nordwestecke solle an seiner alten Stelle in Form einer Neuinterpretation wiederhergestellt werden. Die beiden kleineren, ehemaligen Wäscherei- und Archivgebäude würden ebenfalls saniert. Im Erdgeschoss solle ein neues Café entstehen mit Pergola und Blick ins Alpenvorland.