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Rheinland-Pfalz will Auszubildende aus Ruanda holen

Gegen den Mangel an Auszubildenden in vielen Branchen will Rheinland-Pfalz künftig verstärkt junge Menschen aus Ruanda anwerben. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) unterzeichnete während einer Delegationsreise in das zentralafrikanische Partnerland eine entsprechende Absichtserklärung mit dem ruandischen Ministerium für Handel und Industrie. Gedacht sei vor allem an Ausbildungsplätze in Handwerks-Unternehmen, in der Industrie und im Hotelgewerbe, teilte das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium am Freitag mit.

Allein der rheinland-pfälzische Hotel- und Gaststättenverband Dehoga will in den kommenden Jahren bis zu 100 Auszubildende aus Ruanda beschäftigen. Alle Interessenten sollen bereits in Ruanda Deutschkurse absolvieren, um schon bei der Einreise über die nötigen Sprachkenntnisse zu verfügen.

In einer zweiten Absichtserklärung verständigten sich die beiden Partnerländer auf eine Kooperation im Bereich der Landwirtschaft. So soll Ruanda beim Aufbau eines digitalen Informationssystems unterstützt werden, das Wetterdaten analysiert und Bauern auf den richtigen Zeitpunkt für den Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln hinweist. Geplant ist nach Ministeriumsangaben zudem die Förderung der nachhaltigen Produktion von Taufeltrauben in Ruanda.

Rheinland-Pfalz und Ruanda sind seit 1982 durch eine offizielle Partnerschaft miteinander verbunden. Zahlreiche rheinland-pfälzische Kommunen, Kirchengemeinden und Schulen haben Kontakte zu ruandischen Partnern geknüpft und Hilfsprojekte angestoßen. Die Kooperation vieler regionaler Initiativen in beiden Ländern gilt als Vorbild für eine bürgerschaftlich getragene internationale Entwicklungszusammenarbeit.