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Rheinische Synode diskutiert Reformen des kirchlichen Lebens

Künftige Formen und Strukturen des kirchlichen Lebens beschäftigten die diesjährige Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland, die am Sonntag in Düsseldorf zu ihrer Jahrestagung zusammenkommt. Bei den sechstägigen Beratungen des Kirchenparlaments sollen unter anderem die Regeln für Gottesdienste und Amtshandlungen wie Taufen, Trauungen und Abendmahl gelockert werden. Die Gemeinden vor Ort sollen mehr Freiheit erhalten und zeitgemäße Lösungen finden können, die stärker der Lebensrealität entsprechen.

Auch das Gremienwesen einschließlich der Synodenstruktur soll auf den Prüfstand kommen. Zum nötigen Umbau der Kirche zählen die Verantwortlichen zudem die Aufgabe vieler Gebäude und einen Abbau von Pfarrstellen. Hintergrund ist die Abnahme der Mitgliederzahlen und der Finanzkraft. Die Kirchensteuereinnahmen waren zuletzt gesunken, Hauptgründe sind die wirtschaftliche Entwicklung und der Mitgliederrückgang.

Die Synode der zweitgrößten deutschen Landeskirche mit knapp 2,2 Millionen Mitgliedern befasst sich ferner mit dem Thema sexualisierte Gewalt, auch wenn es nicht auf der offiziellen Tagesordnung steht. Wenige Tage nach der Synode, die am kommenden Freitag endet, wird die erste bundesweite Studie externer Wissenschaftler zu Missbrauch in evangelischer Kirche und Diakonie veröffentlicht.

Auf dem Programm stehen zudem weitere Vorlagen, Kirchengesetze und der Haushalt. Politische Themen sind etwa der Flüchtlingsschutz an den EU-Außengrenzen und Antisemitismus. Die Landessynode mit ihren knapp 200 stimmberechtigten Mitgliedern ist das oberste Beratungs- und Entscheidungsorgan der rheinischen Kirche, die sich mit ihren 37 Kirchenkreisen und 605 Gemeinden über Teile von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland erstreckt.