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Restaurierte Zollpforte der alten Stadtmauer in Köln wird eingeweiht

Der Verein Fortis Colonia weiht am Freitag die restaurierte Zollpforte am Thurnmarkt in Köln ein. Die Zollpforte ist das einzige vollständig erhaltene sichtbare Teilstück der mittelalterlichen Kölner Stadtmauer entlang des Rheins, wie die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) am Donnerstag in Bonn mitteilte. An der Renovierung beteiligte sich auch die Stiftung mit 10.000 Euro, die aus ihren treuhänderischen Stiftungen sowie den Erträgen der Lotterie Glücksspirale stammen.

Die Zollpforte liegt im Süd-Osten der Stadt, gleich am Rhein. Sie wurde 1964 bei Straßenarbeiten entdeckt. Das Bauwerk stammt aus der Zeit um 1300.

Die mittelalterliche Erweiterung der Stadtbefestigung Kölns erfolgte in drei Phasen. Die erste Phase liegt vor 950, als man eine Stadtmauer im Osten bis zum Rhein errichtete, die zweite Phase fand 1106 im Süden, Westen und Norden statt und bei der dritten Phase von 1180 bis in das 13. Jahrhundert wurde in allen Bereichen gebaut.

Köln besaß im 12. Jahrhundert mit seinem sieben Kilometer langen Mauergürtel, den zwölf Toren und zahlreichen Türmen die größte Stadtbefestigung des Deutschen Reiches, wie es hieß. Die Mauer, errichtet aus rheinischem Trachyt, Tuff und Basalt, umschloss die Stadt halbkreisförmig mit dem Rhein als östlicher Barriere. Die Anlage dokumentierte die wichtige weltliche und religiöse Bedeutung der Stadt und knüpfte in ihrem Erscheinungsbild symbolisch an die christliche Idee des himmlischen Jerusalem an. 1881 wurden die Mauerzüge bis auf wenige Reste abgerissen.