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Renaturierung der Sundischen Wiese gestartet

In Mecklenburg-Vorpommern haben die Bauarbeiten auf der Südfläche des Renaturierungsprojekts Sundische Wiese (Landkreis Vorpommern-Rügen) begonnen. Das 800 Hektar große Gebiet auf der Halbinsel Zingst ist der letzte Teil des Komplexvorhabens zum Schutz der Gemeinde Zingst vor Sturmfluten, wie das Umweltministerium MV am Mittwoch mitteilte. Insgesamt umfasse das Renaturierungsgebiet etwa 1.400 Hektar und zählt somit „zu einem der größten Renaturierungsvorhaben im gesamten Ostseeraum“, sagte Umweltminister Till Backhaus (SPD). Durch die Zusammenarbeit von Naturschutz und angepasster landwirtschaftlicher Nutzung soll gemeinsam ein Raum geschaffen werden, der Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten biete, hieß es. Für die mehrjährigen Arbeiten auf der Südfläche rechnet das Ministerium voraussichtlich mit elf Millionen Euro Baukosten.

Geplant seien verschiedene Maßnahmen zur Herstellung des natürlichen Wasserregimes, die Ertüchtigung vorhandener Weideinfrastruktur sowie Abbruch- und Entsorgungsarbeiten. In der ersten Bauphase würden zwei der insgesamt fünf Boddendeichschlitzungen hergestellt. Dafür würden alte Schöpfwerke zurückgebaut und durch 100 bis 150 Meter breite Schlitze ersetzt, die das natürliche Ein- und Ausströmen des Meerwassers in die Sundische Wiese ermöglichen sollen.

Der Baubereich der Südfläche befinde sich im Nationalpark „Vorpommersche Boddenlandschaft“ im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Recknitz-Ästuar und Halbinsel Zingst“ sowie im Europäischen Vogelschutzgebiet „Vorpommersche Boddenlandschaft und nördlicher Strelasund“. Da der Ostzingst militärisch auch als Bombenabwurf- und Schießgelände genutzt wurde, sei zudem eine baubegleitende Sondierung und Beräumung der Kampfmittel notwendig.