Der Beauftragte der Bundesregierung für Religionsfreiheit, Frank Schwabe (SPD), sieht das Gewähren religiöser Vielfalt in Syrien als Bedingung für die Unterstützung einer künftigen Regierung in dem Land. Die Hoffnung sei, dass die Islamisten, die den Diktator Baschar al-Assad gestürzt haben, „daran interessiert sind, internationale Unterstützung zu gewinnen und sich deshalb an gewisse Bedingungen halten“, sagte Schwabe dem Kölner Bistumssender „domradio.de“.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete sprach in dem am Dienstag veröffentlichten Interview von einer Erleichterung, dass das syrische Terrorregime ein Ende gefunden habe. „Andererseits bleibt die Sorge, was die neuen Machthaber nun tun werden und wie das die Menschen im Land betrifft“, sagte Schwabe. Wer mit Minderheiten in Syrien spreche, spüre Skepsis, „aber auch ein wenig Hoffnung, dass vielleicht der schlimmste Fall ausbleibt“.
Schwabe sprach sich dafür aus, deutsche Hilfen für das Land an klare Bedingungen zu knüpfen. „Bisher war die deutsche Haltung sehr zurückhaltend. Selbst auf Bitten christlicher Gemeinden in Syrien haben wir weder Hilfsgüter geliefert noch Wiederaufbauprojekte oder Entwicklungszusammenarbeit unterstützt“, erläuterte er: „Sollte die neue Führung in Syrien eine positive Entwicklung zeigen, könnten wir unser Engagement ausbauen.“