Unter dem Motto „Grenzenlos hoffen – mutig handeln“ lädt die bayerische evangelische Landeskirche vom 3. bis 10. April zu einer Reihe von Veranstaltungen zum Leben und Wirken des Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) in die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg ein. Für die Landeskirche sei es wichtig, sich am 9. April, dem 80. Todestag Bonhoeffers, „mit Herz und Verstand“ an den großen Theologen zu erinnern, sagte Regionalbischof Klaus Stiegler am Dienstag bei einer Online-Pressekonferenz. „Es ist unfassbar, was an Unmenschlichkeit an Dietrich Bonhoeffer und anderen an diesem Tag vor 80 Jahren geschehen ist.“
Für die bayerische Landeskirche sei das Leben und Wirken Bonhoeffers ein „Mahnmal für Menschlichkeit“, das auch heute noch alle Menschen in die Verantwortung nehmen könne. Bonhoeffer war evangelischer Pfarrer, Mitbegründer der Bekennenden Kirche und habe das Evangelium gelebt und gepredigt in schwierigsten Zeiten, sagte Stiegler. Bis heute stelle sich durch ihn die Frage, wie Menschen angesichts herausfordernder gesellschaftlicher Zeiten zusammenleben wollten. „Da ist die Erinnerung an Dietrich Bonhoeffer sehr wertvoll.“
In unterschiedlichen Veranstaltungen setzen sich verschiedene Akteure vom 3. bis 10. April mit Bonhoeffers Erbe sowie mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen auseinander. Dazu gehören unter anderem eine bayerische und eine internationale Jugendbegegnung mit zahlreichen Workshops und einer Laser-Show mit dem Titel „Der mit dem Lied“, ein Symposium mit internationalen Experten zum Thema „Wem gehört Bonhoeffer?“, ein Gedenkgottesdienst am 6. April mit Landesbischof Christian Kopp, der auch im Fernsehen übertragen wird, und eine Bonhoeffer-Messe mit dem Titel „Dietrich B.“ in Weiden am 5. April.
Dietrich Bonhoeffer wurde am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet. Bonhoeffer wurde 1906 in Breslau geboren und entwickelte sich mit Anfang 20 zu einem theologischen Ausnahmetalent. Von Anfang an kritisierte er das nationalsozialistische Regime für dessen Rassenpolitik und wurde Mitglied der Bekennenden Kirche. Während des Kriegs bis zu seiner Verhaftung im Jahr 1943 arbeitete er als Kurier der militärischen Abwehr für den Widerstand. Kurz vor Kriegsende wurde er auf Hitlers Befehl ermordet. (1016/25.03.2025)