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Regionalbischöfin: Gott ist auf der Seite der Armen und Schwachen

Gott ist laut der Bayreuther Regionalbischöfin Dorothea Greiner auf der Seite derer, die ihn brauchen. Er habe Schwache, Hungrige, Arme, Bedürftige und Sterbende im Blick, sagte die evangelische Theologin am Ostersonntag in der Bayreuther Stadtkirche laut Predigtmanuskript. Gott könne alle Verhältnisse umkehren: „schwach – stark, hungrig – satt, unfruchtbar – kinderreich, tot – lebendig, arm – reich, bedürftig – geehrt.“

Greiner sagte, dass sie vor wenigen Tagen in der Lebenshilfe in Kronach gewesen sei und dort die Förderschule und die Tagesstätte besucht habe. Sie habe 30 bis 40 Kinder und Jugendliche mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung kennengelernt. Diese hätten ein Lied gesungen, dass sie keine Kinder des Zufalls seien, keine Laune der Natur, sondern: „Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu.“

Dass Menschen mit Beeinträchtigung ihre eigene Lebensgeschichte so interpretieren, sei nicht selbstverständlich, sagte Greiner. Im vergangenen August habe der Vorsitzende der AfD im Thüringer Landtag, Björn Höcke gesagt, dass man das Bildungssystem von Ideologieprojekten wie der Inklusion befreien müsse. Greiner widerspricht: Eine gelungene Inklusion sei eine große Befreiung gerade auch für Menschen, die kein großes Handicap hätten.

Zugleich erinnerte die Regionalbischöfin an die Menschen in der Ukraine und die Klimakrise. „Unsere Zeit ist voll Bedrängnis“, auch durch persönliche Schwierigkeiten. Greiner betonte: „Gott sieht die Bedrängten, wie er Hanna sah. Gott bleibt uns treu. Immer wieder mischt er sich ein und schenkt unerwartet Leben für Bedrängte und auch für uns.“ (00/1044/31.03.2024)