Das Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg präsentiert vom 9. Februar bis 7. April eine Kabinettausstellung mit Radierungen von Peter Grau (1928-2016). Gezeigt würden rund 40 Arbeiten aus dem Nachlass des Künstlers, heißt es in der Ankündigung. Inzwischen verfüge die Grafische Sammlung über mehr als 200 Drucke und Zeichnungen von Grau.
Als geheimnisvoll und unheimlich werden die Arbeiten des Künstlers beschrieben. Im Spannungsfeld zwischen Licht und Schatten, Schwarz und Weiß bringe er seine Botschaften eindrucksvoll auf Papier und lasse dafür viel Raum für Interpretationen und Assoziationen. Als Zeichner und Radierer habe Grau, von 1968 bis 1994 Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, seine gestalterischen Mittel virtuos eingesetzt.
Es scheine, als ob Grau den Platz des Menschen in der Welt ausloten wollte, erläutert Ausstellungs-Kurator Sebastian Schmidt. Dabei kämen menschliche Figuren in seinen Darstellungen oft gar nicht vor. Vielmehr stünden Landschaften, Tiere und Architektur im Mittelpunkt. Die Kreaturen mache er zu Trägern von Gefühlen. Da sei die Freiheit und Entschlossenheit jagender Hunde, die Hoffnungslosigkeit zusammengepferchter Schlachttiere oder die Einsamkeit eines verlassenen jungen Seehundes.
Der 1928 in Breslau (Wroclaw) geborene Grau studierte von 1946 bis 1952 bei Willi Baumeister in Stuttgart. Ab 1950 besuchte er parallel die Staatliche Hochschule für Musik und schloss dort ein Studium der Violine ab. Für seinen künstlerischen Werdegang spielte ein Stipendienaufenthalt 1965/66 in Paris eine wichtige Rolle. Seine Zusammenarbeit mit dem Kunstforum begann 1974. Damals erhielt Grau die inzwischen nicht mehr vergebene Ehrengabe des Lovis-Corinth-Preises.