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Reformationstag im kleinen Rahmen

Nach den Feierlichkeiten zum 500. Reformationsjubiläum sind 2018 keine zentralen Veranstaltungen vorgesehen. In Norddeutschland ist der 31. Oktober erstmals ein gesetzlicher Feiertag

DÜSSELDORF/BIELEFELD – Die Debatten rund um Ökumene und die Bemühungen um den jüdisch-christlichen Dialog sind ein Vermächtnis des 500. Reformationsjubiläums im vergangenen Jahr. Das zeigt sich auch in den Veranstaltungen, die die evangelischen Landeskirchen in diesem Jahr zum Reformationstag am 31. Oktober planen. Das Verhältnis zwischen Katholiken und Protestanten und der jüdisch-christliche Dialog sind 2018 die Schwerpunkte, wie eine Umfrage  des Evangelischen Pressediensts (epd) ergab.
In Nordrhein-Westfalen begehen die evangelischen Kirchen in NRW den diesjährigen Reformationstag in kleinerem Rahmen. Der rheinische Präses Manfred Rekowski wird am 31. Oktober in einem Gottesdienst der Gemeinde Werdorf im Kirchenkreis Braunfels predigen. Größere Veranstaltungen seien auf landeskirchlicher Ebene nicht geplant. Ähnlich sieht es in der westfälischen und lippischen Landeskirche aus. Einzelne Kirchengemeinden in den drei Landeskirchen mit Sitz in Nordrhein-Westfalen planen aber auch in diesem Jahr besondere Gottesdienste (siehe Hinweis unten).
Ein besonderes Gottesdienstformat aus dem Reformationsjahr 2017 wird in der Lippischen Landeskirche auch in diesem Jahr fortgeführt: Die Gottesdienstreihe „Profile“ mache bis zu zwölf Mal im Jahr in einer anderen lippischen Kirche Station und rücke Themen in den Blick, die das Gesicht der Landeskirche mitprägten, erklärte eine Sprecherin.
Der jüdisch-christliche Dialog steht vor allem dort im Mittelpunkt, wo die Einführung des Reformationstags als gesetzlicher Feiertag zu Verstimmungen in den jüdischen Gemeinden geführt hat. In der niedersächsischen Debatte etwa hatten die jüdischen Gemeinden auf die Judenfeindlichkeit des Reformators Martin Luther hingewiesen. In Hannover trifft daher der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers, Ralf Meister, am Vorabend des Reformationstages den örtlichen Rabbiner Gábor Lengyel bei einem Vortrag.
In diesem Jahr ist der Reformationstag in den Bundesländern Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein erstmals gesetzlicher Feiertag, nachdem im vergangenen Jahr anlässlich des Reformationsjubiläums der 31. Oktober ein bundesweiter Feiertag war. epd/UK

Die Evangelische Kirche von Westfalen weist auf ihrer Internetseite www.evangelisch-in-westfalen.de auf Veranstaltungen zum Reformationstag im Bereich von Kirchengemeinden und Kirchenkreisen gesondert hin.