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Rechtsextreme Veranstaltung gegen LGBT-Kundgebung Leipzig abgesagt

Eine rechtsextreme Versammlung gegen den Christopher Street Day (CSD) in Leipzig ist kurzfristig beendet worden. Die dazu angereisten Personen seien nach ihrer Ankunft am Hauptbahnhof einer Identitätsfeststellung unterzogen worden, teilte die Polizei am Samstag mit. Nach „einem letzten Gespräch der Versammlungsbehörde mit dem Versammlungsleiter“ habe dieser seine Versammlung beendet.

Zu dem Demonstrationstag der LGBT-Community in Leipzig wurden bis zu 18.000 Lesben, Schwule, Bi- und Intersexuelle, trans Personen, queere Menschen und ihre Unterstützer erwartet. Auch Vertreterinnen und Vertreter der Politik hatten ihre Teilnahme angekündigt, darunter die Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne), der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), und der Berliner Queer-Beauftragte Alfonso Pantisano (SPD). Göring-Eckardt erklärte, Demokratie und Freiheiten würden auch auf CSD-Veranstaltungen wie in Leipzig verteidigt.

Nach Angaben der Polizei wurden verschiedene Gesetzesverstöße durch die 300 bis 400 Personen, die an der Versammlung von Rechtsextremisten teilnehmen wollten, festgestellt. Die Angereisten seien für strafprozessuale Maßnahmen am Bahnhof festgehalten worden. Sie hätten bereits im Bahnhof „ein versammlungstypisches und teilweise aggressives“ Verhalten gezeigt. Aufgrund der Vorkommnisse im Hauptbahnhof seien weitere Versammlungen der Rechtsextremen und Ersatzveranstaltungen im Stadtgebiet am Samstag verboten worden.

Am Samstag der vergangenen Woche hatten im sächsischen Bautzen mehr als 1.000 Menschen unter starkem Polizeischutz eine CSD-Parade gefeiert. Zeitgleich beteiligten sich rund 700 Rechtsextreme an einem gegen den bunten Umzug der queeren Community gerichteten Aufmarsch.

Der Christopher Street Day erinnert an einen Aufstand der Homosexuellen-Community im New Yorker Stadtteil Greenwich Village im Umfeld der Bar Stonewall Inn in der Christopher Street, der am 28. Juni 1969 begann. Auslöser waren wiederholte Polizeikontrollen, Übergriffe und anhaltende Diskriminierung.