Ein Mann aus Ratingen ist am Mittwoch wegen eines Brandanschlags auf Einsatzkräfte zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Wie das Landgericht Düsseldorf dem Evangelischen Pressedienst (epd) bestätigte, wurde der Mann unter anderem wegen versuchten Mordes in neun Fällen und wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Die Strafkammer stellte eine besondere Schwere der Schuld fest, was eine Prüfung einer vorzeitigen Entlassung aus der Haft auf Bewährung ausschließt. An zwei Opfer muss der Verurteilte zudem ein Schmerzensgeld in Höhe von insgesamt 55.000 Euro zahlen.
Am 11. Mai waren durch den Brandanschlag 35 Menschen auf unterschiedliche Weise verletzt worden. Von den neun Menschen – Polizeibeamte, Feuerwehr- und Rettungskräfte -, die sich direkt an der Wohnungstür befunden hatten, schwebten zunächst drei mit schweren Brandverletzungen in Lebensgefahr. Insgesamt waren am Einsatztag 445 Kräfte involviert, unter ihnen über 100 Feuerwehrleute.
Am Morgen des 11. Mai waren Polizisten ursprünglich von der Hausverwaltung wegen eines überfüllten Briefkastens und Verwesungsgeruchs gerufen worden. Der Verdacht auf einen medizinischen Notfall beziehungsweise eine familiäre Tragödie stand im Vordergrund. Dass die Polizistin, die mit einem Kollegen als erste die von der Feuerwehr geöffnete Wohnung betrat, dann von dem Bewohner mit Benzin überschüttet und angezündet wurde, sei nicht vorhersehbar gewesen, hatte Innenminister Herbert Reul (CDU) damals geschildert.
Wie ein Mitarbeiter des Justizministeriums im Mai bestätigte, befand sich in der Wohnung ein stark verwester Leichnam, vermutlich die Mutter des Täters.