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Radtour: Schüler begeben sich auf Spurensuche an ehemaliger Grenze

Zum zehnten Mal werden Schüler aus Mecklenburg-Vorpommern im Juli per Rad auf Spurensuche entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze gehen. Zwischen Wittenberge und Büchen werden Lernende aus Rostock und Lübz vom 8. bis 12. Juli auf etwa 150 Kilometern an Orten, Museen, Gedenkstätten und Erinnerungszeichen unterwegs sein, wie der Landesbeauftragte MV für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, Burkhard Bley, am Donnerstag mitteilte. Die Schüler und die erwachsenen Tour-Teilnehmenden werden mit Experten und Zeitzeugen zu Ursachen, Folgen und Prozessen der einstigen Teilung Deutschlands und Europas sprechen. Einige Restplätze für erwachsene Teilnehmer könnten kurzfristig noch vergeben werden, hieß es.

Themen der Radtour sind die friedliche Revolution von 1989, die Entwicklung des DDR-Grenzregimes, die Zwangsaussiedlung, der Naturschutz nach der Grenzöffnung und die wirtschaftlichen Transformationsprozesse nach 1990 am Beispiel des Nähmaschinenwerks Wittenberge. Mit einer biografischen Einführung und einem Zeitzeugengespräch soll an Michael Gartenschläger (1944-1976) erinnert werden, auch an dem Ort an der ehemaligen DDR-Staatsgrenze, an dem er 1976 von einem Stasi-Spezialkommando erschossen wurde.

Bei einem Besuch in der zentralen Erstaufnahmeeinrichtung des Landes MV in Nostorf bei Boizenburg solle die Verbindung zur aktuellen Situation von Flucht und Migration hergestellt und mit den historischen Erfahrungen verknüpft werden, hieß es. Im Museum in Lauenburg werde die Elbschifffahrt unter den Bedingungen der innerdeutschen Grenze thematisiert.