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“Radical Innovations”: Schau zu 75 Jahren Kunsthalle Recklinghausen

Die Kunsthalle Recklinghausen erinnert an ihr 75-jähriges Bestehen. Den Auftakt einer Ausstellungsreihe macht ab 15. Dezember die Schau „Die Anfänge: Radical Innovations“, wie die Kunsthalle am Dienstag ankündigte. Bis 6. April widme sie sich damit selbst eine Retrospektive. Schlüsselwerke aus der Sammlung werden für die Schau durch Leihgaben aus ganz Europa ergänzt.

Die Ausstellung basiert der Kunsthalle zufolge auf Archivmaterial aus den 1950er Jahren, das im Rahmen des Forschungsvolontariats NRW gesichtet wurde und Ausstellungen und Displays zutage brachte. Als Forschungsvolontärin widmete sich Lara Müller von Januar 2023 bis Dezember 2024 der Aufarbeitung der Ausstellungs- und Sammlungshistorie der Kunsthalle Recklinghausen von 1950 bis 1959.

In Re-Inszenierungen und neuen Kontexten blicke das Museum auf diese Dekade des Neuanfangs nach dem Zweiten Weltkrieg zurück, hieß es. Es gehe etwa um die Künstlergruppe junger westen und, eng mit ihr verbunden, Teilnehmende des gleichnamigen Kunstpreises als Grundstein und Motor für die eigene Sammlung.

Die erstmals nachgebauten Ausstellungsdisplays veranschaulichten den damals neuen Zeitgeist im Kunstbetrieb der 1950er Jahre. Wiederentdeckte Positionen von Künstlerinnen, die bereits in den ersten Jahren an der Kunsthalle zu sehen waren, werfen ein neues Licht auf den männlich dominierten Kanon gegenstandsloser beziehungsweise informeller Kunst, wie die Kuratoren Nico Anklam, Lara Müller und Kerstin Weber-Baumann erklärten.

Vor fast 75 Jahren, im Mai 1950, eröffnete die Kunsthalle Recklinghausen, initiiert von Franz Große-Perdekamp und Thomas Grochowiak. Sie erklärten den alten Hochbunker aus Weltkriegstagen zur Kunsthalle. „Radikale Innovationen“ (Radical Innovations) waren nicht nur auf den Leinwänden der Künstler und Künstlerinnen der Nachkriegszeit zu finden, sondern spielten sich auch im Ausstellungsraum ab.