Gerade in dunklen Zeiten sollten Jüdinnen und Juden nach Worten von Rabbiner Elischa Portnoy Chanukka feiern. Es sitze der “Schock vom 7. Oktober immer noch tief, der Krieg im Gazastreifen tobt weiter, und auch hierzulande liegt ein dunkler Schatten über dem jüdischen Leben”, schreibt Portnoy in einem Gastbeitrag in der “Jüdischen Allgemeinen” (Donnerstag) zum Auftakt von Chanukka am selben Tag. Es dauert in diesem Jahr bis zum 15. Dezember.
“Wir dürfen uns von unseren Feinden nicht unterkriegen lassen, sondern sollen mit unseren Familien, Freunden und Kollegen ordentlich feiern.” Die Vorfahren hätten Chanukka auch in der Zeit der Kreuzzüge, der Inquisition, während Pogromen und der Schoah gefeiert. “Wenn wir unser Chanukkafest nicht aufgeben, sondern mit viel Licht und Freude begehen, dann werden es auch unsere Nachkommen feiern, wenn Hamas und Hisbollah schon längst Geschichte sind”, so Portnoy.
Jüdinnen und Juden hätten in diesen Tagen mit viel Dunkelheit zu kämpfen, aber diese vertreibe man am besten mit viel Licht, betont der Gemeinderabbiner von Halle und Dessau. “Und das Licht von Chanukkakerzen ist das beste Mittel dagegen.”