Queere Menschen wollen von der Kirche stärker wahrgenommen und respektiert werden. Eine Gruppe von queeren haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden der oldenburgischen Kirche überreichte am Freitag in Rastede einen Wunschkatalog an Synodenpräsidentin Sabine Blütchen. Die Delegierten des Kirchenparlaments begrüßten das Anliegen mit einem lauten Klopfen auf den Tischen. Das englische Wort „queer“ wird als Sammelbegriff für Menschen verwendet, deren sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität von der gesellschaftlichen Norm abweicht.
Die wichtigste Forderung in dem Katalog ist eine Entschuldigung der Kirchenleitung „für beabsichtigte und unbeabsichtigte Verletzungen queerer Menschen in kirchlichen Bezügen“. Weiter geht es um den Schutz, die Unterstützung und die seelsorgerliche Betreuung queerer Menschen in der Kirche. Außerdem solle die Kirche regelmäßig Schulungen für Mitarbeitende anbieten und der queeren Community einen Platz auf der Internetseite der Kirche einräumen. Nicht zuletzt solle die queere Jugendarbeit in der Kirche gefördert werden.
Zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg zählen 107 Gemeinden zwischen der Nordseeinsel Wangerooge und den Dammer Bergen. Ihr gehören knapp 350.000 Mitglieder an. Die Synodentagung in Rastede endet am Sonnabend.