Frauen in Niedersachsen leisten wöchentlich acht Stunden und 42 Minuten mehr unbezahlte Arbeit als Männer. Wie das Statistische Landesamt am Donnerstag in Hannover mitteilte, verbrachten die Frauen im Jahr 2022 durchschnittich mehr als 30 Wochenstunden mit sogenannter Care-Arbeit, die Männer investierten nur knapp 22 Stunden in die Sorgearbeit.
Auffällig sei die geschlechtsspezifische Verteilung bei der unbezahlten Arbeit, hieß es. Frauen verwenden den Daten des Statistischen Landesamtes zufolge die meiste Zeit pro Woche für das Putzen und Waschen (6:41 Stunden) sowie die Küchenarbeit (6:20 Stunden). Die Männer investieren in diese Tätigkeiten nur etwa die Hälfte der Zeit (3:03 und 3:34 Stunden). Auch für das Einkaufen und die Haushaltsorganisation wenden Frauen durchschnittlich eine Stunde mehr auf als Männer auf (4:58 gegenüber 3:54 Stunden). Niedersächsische Männer verbringen demgegenüber etwas mehr Zeit bei der Gartenarbeit und handwerklichen Tätigkeiten (4:17 gegenüber 3:41 Stunden).
Insgesamt liegt der sogenannte Gender Care Gap – die geschlechtsbezogene Differenz beim Umfang der geleisteten Sorgearbeit – in Niedersachsen mit 40,1 Prozent unter dem Bundesschnitt von 44,3 Prozent. Als Sorgearbeit definiert das Statistische Landesamt alle anfallenden Arbeiten in der Haushaltsführung, Kinderbetreuung und der Pflege von Angehörigen, aber auch freiwilliges und ehrenamtliches Engagement sowie die Unterstützung haushaltsfremder Personen.