Stuttgart – Einsamkeit ist nach Erkenntnissen des Ulmer Psychiaters Manfred Spitzer gesundheitsschädlicher als Rauchen, Übergewicht oder Alkoholkonsum. Laut Studien müsse das ungewollte Alleinsein als „Killer Nummer eins“ betrachtet werden, sagte Spitzer in Stuttgart bei einem Fachtag des württembergischen Evangelischen Blinden- und Sehbehindertendienstes. Der erhöhte Pegel an Stresshormonen im Blut von Einsamen führe häufig zu Diabetes, Krebs und Infektionskrankheiten. Spitzer wies darauf hin, dass Einsamkeit im Gehirn das Schmerzzentrum aktiviere. In Großbritannien versuchten Ärzte deshalb, Einsamen statt Medikamenten gemeinschaftsfördernde Aktivitäten wie Kochkurse oder die Teilnahme an einer Theatergruppe zu verschreiben. Jungen Menschen empfiehlt der Psychiater, ein Instrument oder eine Sportart zu erlernen, um beides mit anderen praktizieren zu können. epd
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