Kiel. Der Kieler Propst Thomas Lienau-Becker will den geplanten Neubau eines Bürokomplexes an der Hörn verhindern. Die Hörn ist die Hafenspitze als südlicher Abschluss der Kieler Förde. In einem am Freitag veröffentlichten Brief wendet sich der leitende evangelische Geistliche unter anderem an Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) und die Ratsversammlung der Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein. Die aktuelle Planung sei "städtebaulicher Vandalismus", schreibt Lienau-Becker.
In seinem offenen Brief argumentiert der Propst, dass durch den siebenstöckigen Bürokomplex der letzten verbliebenen Blickachse auf die Kieler Altstadt ein Riegel vorgeschoben würde. "Kiel liegt an der Förde – das macht diese Stadt seit ihrer Gründung aus", erläutert Lienau-Becker. "Das geplante Gebäude zerstört die letzte Möglichkeit, Kiel als eine Stadt am Wasser zu sehen." Jahrhundertelang sei Kiel in Stadtansichten aus genau dieser Richtung, aus Süden kommend, dargestellt worden.
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Propst protestiert gegen Büroklotz an Kieler Förde
Mit einem offenen Brief wendet sich Lienau-Becker an den Oberbürgermeister und die Ratsversammlung. Er lehnt das geplante siebenstöckige Gebäude ab.

Blick auf die Kieler FördeKlaas Ole Kürtz / Wikipedia