Der Islamverband Ditib startet am Sonntag (5. Mai) für angehende Imame ein Projekt gegen antimuslimischen Rassismus und Antisemitismus. Das Ausbildungssegment mit dem Titel „Gemeinsam unterwegs für Vielfalt“ beginnt um 13.30 Uhr mit einer Fachtagung in der Zentralmoschee Köln, wie die Ditib am Freitag in Köln mitteilte. Anschließend fliegen die 35 Absolventen der Imamausbildung nach Polen und Bosnien-Herzegowina, wo sie unter anderem das Konzentrationslager in Auschwitz und die Gedenkstätte in Srebrenica besuchen werden.
Die von der Ditib getragene Fortbildung solle den Religionsbeauftragten Wissen und Erkenntnis über Islamophobie und Antisemitismus vermitteln und ihnen „Handwerkzeug“ beim Umgang mit Themen wie Respekt, Empathie und Reflexion sowie Verständnis für das Gegenüber liefern, hieß es. Zu der Fachtagung in Köln wird unter anderem der Vorstandvorsitzende des Ditib-Bundesverbandes, Muharrem Kuzey, und der Vorstandvorsitzende der Jüdischen Liberalen Gemeinde Gescher LaMassoret, Rafi Rothenberg, erwartet. Digital zugeschaltet werden soll die Antisemitismusbeauftragte des Landes NRW, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.
Das Projekt setzt sich den Angaben zufolge aus drei Modulen zusammen. Nach Abschluss der ersten beide Module sollen die Religionsbeauftragten den Dialog mit Gemeinden, Institutionen und Einrichtungen aufbauen und Projekte gegen Radikalisierung und Extremismus entwickeln. Damit sollen sie sich in ihren Gemeinden aktiv gegen Islamophobie und Antisemitismus einsetzen.