Zu Beginn der Adventszeit hat der rheinische Präses Thorsten Latzel dazu aufgerufen, weihnachtliche Einkäufe und Bräuche auf ihre Klimabilanz abzuklopfen. „Advent heißt auch Umkehr“, schreibt Latzel in einem am Samstag veröffentlichten theologischen Impuls. Das Heilige Fest werde nicht schöner mit der Menge der Geschenke. So habe der „kollektive Konsumrausch in den Black Friday Weeks“ wenig mit der Geschichte im Stall zu tun, sondern eher mit der Dekadenz zu Zeiten Roms, kritisierte der Präses. „Auch perfekt gezüchtete Nordmanntannen, Flüge auf die Malediven oder künstlich präparierte Schneepisten sind keine weihnachtlichen Essentials und haben ihren ökologischen Preis.“
Latzel erinnerte daran, dass sich das Jahr 2024 als das weltweit wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen abzeichnet. Nach Angaben des EU-Klimadienstes Copernicus in Bonn wird die 1,5-Grad-Grenze im Vergleich zur vorindustriellen Zeit schon jetzt überschritten.
Ein Umkehr zu mehr Umweltschutz ist nach Ansicht des Präses von jeder und jedem Einzelnen gefragt. „Jetzt, im Advent, geht es um Trotzkraft. Um Licht in der Finsternis“, betonte er. Die Hoffnungsbotschaft von Weihnachten mache die ökologischen Probleme von Klimakrise, Artensterben, Vermüllung der Meere zwar nicht kleiner. „Aber wir können an unserer Stelle alles tun, um die Schöpfung zu bewahren“, schreibt der leitende Theologe von fast 2,2 Millionen evangelischen Christinnen und Christen.