WITTEN – Die neue Pop-Akademie der Evangelischen Kirche von Westfalen wird ihren Standort in Witten haben. Der Verwaltungsrat der Akademie habe sich für die ehemalige Stadtbücherei der Stadt als Sitz entschieden, teilte das Bielefelder Landeskirchenamt mit. Die großen Freiflächen des alten Gebäudes ließen Platz für das geplante Raumkonzept. Zuvor waren von einer Findungskommission über 20 verschiedene Standorte in der Region – darunter auch in Bochum, Dortmund und Hagen – auf ihre Tauglichkeit für einen Nutzungsbetrieb als Hochschule und Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung geprüft worden.
Bereits im Oktober soll in Witten der bundesweit erste Studiengang „Kirchenmusik Popular“ starten. In der maximalen Auslastung sollen sich an der neuen Pop-Akademie den Angaben zufolge 40 bis 60 Studierende in einer vierjährigen Bachelor-Ausbildung auf ihren Abschluss vorbereiten können. Ein Masterstudiengang soll folgen. Leiter des Studiengangs wird Professor Hartmut Naumann, bislang Popularmusik-Beauftragter der Nordkirche in Hamburg.
Neben dem Hochschulbetrieb werde es in der Akademie ein breites Fortbildungsprogramm für Erzieher, Jugendmitarbeiter sowie ehren- und nebenamtlich Tätige geben, hieß es weiter. So solle in den Gemeinden ein Qualitätsniveau erreicht werden, das in der klassischen Kirchenmusik selbstverständlich sei.
Die westfälische Kirche unterhält in Herford bereits seit 1948 eine Hochschule für Kirchenmusik.
Das bislang als Standort favorisierte Haus Witten, ein früherer Rittersitz in der Innenstadt Wittens und heutige Musikschule, schied letztlich aus. Dort fehlten größere Unterrichtsräume und ein Veranstaltungsraum, der 100 bis 200 Besucher fasst, erklärte der Geschäftsführer der Pop-Akademie, Martin Bartelworth. Die Wittener Stadtbücherei sei zwar alt, warte aber mit besonderem Charme der 60er und 70er Jahre auf. Als neue Evangelische Pop-Akademie könne das Gebäude ein neues „Kultur-Tor“ zur Wittener Innenstadt werden, sagte Barthelworth.
Der Vorstand der Stiftung Creative Kirche mit Sitz in Witten warb um Unterstützung für das Vorhaben. Trotz großer finanzieller Unterstützung der evangelischen Kirche bestehe noch eine Lücke von rund 80 000 Euro für Investitionen in Instrumente und Einrichtung, sagte Barthelworth. Einige Unternehmen hätten bereits ihre Unterstützung zugesagt. epd
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Pop-Akademie zieht nach Witten
Studierende sollen in ehemaliger Stadtbücherei unterrichtet werden. Für die Einrichtung fehlen noch 80 000 Euro
