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Polizei räumt besetzten Hörsaal der Freien Universität Berlin

Aktivisten der Gruppe „Students for Free Palestine“ haben am Donnerstag zeitweilig einen Hörsaal der Freien Universität Berlin in Dahlem besetzt. Dabei sei es auch zu antisemitischen Äußerungen und Auseinandersetzungen gekommen, teilte die Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft am Freitag mit. Aus Sorge vor einer Eskalation und Gewalt habe sich die Universitätsleitung entschieden, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und die Hörsaalbesetzung durch die Polizei auflösen zu lassen.

Die Polizei sprach von 60 Beteiligten, die nach und nach zur Identitätsfeststellung aus dem Hörsaal hinausgeführt worden seien. Einzelne vormalige Teilnehmende der Diskussionsveranstaltung hätten polizeifeindliche Parolen skandiert. Die Einsatzkräfte überprüften den Angaben zufolge insgesamt 21 Personen und leiteten Strafermittlungsanzeigen wegen des Verdachts des Hausfriedensbruchs ein. Im Anschluss hätten sich rund 60 Personen vor dem Eingang der Universität zu einem Spontanaufzug versammelt.

Berlins Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) ermutigte andere Hochschulen, neben einer konsequenten Ausübung des Hausrechts Präventions-, Schulungs- und Unterstützungsstrukturen auszubauen. „Antisemitismus hat keinen Platz an unseren Berliner Hochschulen und Universitäten“, betonte sie. Wenn dort Grenzen überschritten würden und Antisemitismus den Diskurs ersetze, müssten gemeinsam Grenzen gezogen werden.