Nach Ansicht der „Plattform Erneuerbare Energien“ (PEE) sollte die Leistung der Biogasanlagen im Land von aktuell 650 Megawatt auf rund 2,5 Gigawatt gesteigert werden. Ein großer Teil der Steigerung würde auf bestehende Anlagen entfallen, die leistungsfähiger gemacht würden, teilte die PEE am Montag in Stuttgart mit. Nach Berechnungen der PEE wäre in diesem Winter eine kurzfristige Steigerung der Biogasproduktion um 20 Prozent ohne Probleme möglich. Bisher trügen die mehr als 1.000 Biogasanlagen im Land gut fünf Prozent zur Bruttostromerzeugung bei. Knapp zehn Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche, 134.000 Hektar, würden für die Erzeugung von nachwachsenden Biogasrohstoffen genutzt.
Biogas, so die Mitteilung, könne witterungsunabhängig dann zum Einsatz kommen, wenn Sonne und Wind nicht genügend Strom liefern. Die bei der Stromerzeugung entstehende Wärme könne in Wärmenetze gespeist werden. Als Methan könne Biogas beim Verkehr und in der Industrie zum Einsatz kommen. Aktuell erzeugen die Biogasanlagen im Land laut PEE im Jahr knapp 3 Terawattstunden regenerativen Strom, 1,5 Terawattstunden regenerative Wärme und 0,15 Terawattstunden Biomethan. Der gesamte Energieverbrauch Baden-Württembergs soll 2040 laut Prognosen bei rund 197 Terawattstunden liegen.
Besonders im ländlichen Raum sind Biogasanlagen mit angeschlossenen Wärmenetzen laut PEE gut geeignet, die Wärmeversorgung klimaneutral sicherzustellen. Die Kosten für die Kilowattstunde Wärme lägen in der Regel unter denen für fossile Energieträger. Die Übergabestation im Keller gehöre dem Betreiber, der sich um die Wartung und Reparaturen kümmere. Der Hauseigentümer sei davon entlastet. Flexible Biogasanlagen, die dann Strom und Wärme liefern, wenn Sonne und Wind ausfallen, erforderten allerdings einen teuren Umbau. Kleine Höfe, so die PEE, könnten diesen Umbau nicht allein stemmen und bräuchten deshalb eine Förderung des Landes. (0097/15.01.2024)