Die Freudenthal-Gesellschaft zur Förderung der plattdeutschen Literatur und Sprache trauert um ihren langjährigen Vorsitzenden Heinrich Kröger. Der evangelische Pastor starb am 25. Mai in Soltau in der Lüneburger Heide, wie der Verein am Sonntag mitteilte. Kröger war von 1979 an 33 Jahre lang Vorsitzender der Gesellschaft. Der 1932 geborene Theologe sei eine der markantesten Persönlichkeiten in der plattdeutschen Szene gewesen, hieß es. Seine Impulse hätten den Verein nachhaltig geprägt.
Bereits 1956 war Kröger der Freudenthal-Gesellschaft beigetreten, die ihn später zu ihrem Ehrenmitglied ernannte. Mit großem Elan habe sich Kröger für die Förderung der plattdeutschen Literatur und Sprache eingesetzt, erklärte der Verein. Er habe Bücher herausgegeben sowie eine Schriftreihe und eine Veranstaltungsreihe zur plattdeutschen Sprache begründet. Von 1976 bis 2009 gehörte Kröger zur Jury des Freudenthal-Preises für neue niederdeutsche Literatur.
Zudem war er an der Gründung des Instituts für niederdeutsche Sprache in Bremen beteiligt. Die Freudenthal-Gesellschaft ist nach den Brüdern Friedrich und August Freudenthal benannt, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Lüneburger Heide durch Landschaftsbeschreibungen bekanntmachten.
Auch innerhalb der evangelischen Kirche setzte sich Heinrich Kröger den Angaben zufolge für das Plattdeutsche ein. 1963 war er Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft plattdeutscher Pastoren in Niedersachsen und später ihr Vorsitzender und Geschäftsführer. Von 1974 bis 1997 war er Beauftragter der hannoverschen Landeskirche für plattdeutsche Verkündigung. 1996 promovierte er an der Universität Göttingen mit einer Arbeit zu „Plattdüütsch in de Kark“.
Von 1959 bis 1994 arbeitete Kröger als Pastor an der Lutherkirche in Soltau. Er verfasste plattdeutsche Radioandachten und Bibelauslegungen, gab eine Zeitschrift heraus, schrieb Lexikonartikel und wirkte an einem plattdeutschen Gesangbuch mit.