Die Malerin und Grafikerin Almut Heise porträtiert in ihren Bildern immer wieder Innenräume sowie Männer und Frauen. In München ist ihr nun eine Sonderausstellung gewidmet. Angekündigt ist “eine lautlose Rebellion”.
Das Gesamtwerk der 1944 in Celle geborenen Künstlerin Almut Heise zählt zu den anerkanntesten in der Gegenwartskunst. Die Pinakothek der Moderne in München widmet ihr bis 5. Januar 2025 eine eigene, unter ihrem Namen laufende Ausstellung. Dort werden vor allem grafische Arbeiten, aber auch Gemälde gezeigt. Insgesamt sind um die 60 Werke zu sehen, darunter auch Leihgaben.
Mit ihrer altmeisterlichen Feinmalerei habe die Künstlerin unerschrocken eine lautlose Rebellion in Zeiten lärmender Stilrichtungen betrieben, heißt es in der Ankündigung. Sie hielt demnach auch nach ihrem Studium an der Hamburger Hochschule für bildende Künste, als dort führende Maler der britischen Pop-Art lehrten, an ihrem Stil fest.
Parallel zu ihrer Malerei schuf Heise seit Mitte der 1960er-Jahre ein konzentriertes zeichnerisches Werk, wie es heißt. Klassische Aspekte der Zeichnung wie die Linie und der dickflüssige Farbauftrag, die seit der italienischen Renaissance im Widerspruch zueinander stünden, interessierten sie nicht. Ihre Farbstift-Zeichnungen wirkten so, als wären sie mit dem Zeichenmittel flächendeckend aufgebaut. Feinsinnig erfasse Heise in den Gesichtern ihrer Modelle die sich abzeichnenden Zeitläufte. Gerade ihre genaue Beobachtungsgabe mache die Relevanz ihres zeichnerischen Werks aus.