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Pflegekammer NRW: Späte Zahlungen setzen Pflegedienste unter Druck

Die Pflegekammer Nordrhein-Westfalen beklagt Probleme bei der Vergütung von Leistungen ambulanter Pflegedienste durch die Pflegekasse. Die Abläufe des Vergütungsprozesses seien fehleranfällig, nicht ausreichend digitalisiert und dauerten deshalb oft zu lang, erklärte die Kammer am Dienstag in Düsseldorf. Ambulante Pflegedienste stünden ohnehin unter wirtschaftlichem Druck und verzögerte Vergütungen seien eine „zusätzliche Belastung“. Die Kammer habe diese Schwierigkeiten mit den Kranken- und Pflegekassen erörtert. Nun soll das Problem in einer Arbeitsgruppe mit den beteiligten Akteuren gelöst werden, hieß es.

Wenn eine pflegerische Leistung erbracht wird, müssten ambulante Pflegedienste die Rechnungen einerseits verpflichtend digital bei den Kranken- und Pflegekasse einreichen, erklärte Peter Rötzel aus der Kammerversammlung. Die sogenannten Urbelege wie Leistungsnachweise müssten zusätzlich im Original in Papierform per Post verschickt werden. „Man kann sich vorstellen, dass dieser Prozess die Zahlungen durch die Kassen deutlich verzögert und sehr fehleranfällig ist“, sagte Rötzel.

In Einzelfällen komme es so zu Verzögerungen bei der Auszahlung von bis zu einem halben Jahr, erklärt Rötzel. Das sei schwierig für die ambulanten Pflegedienste, andererseits aber auch problematisch für die Versorgungssicherheit der Bevölkerung.