Pflege im Heim wird immer teurer. Entsprechend beantragen mehr Bewohner Sozialhilfe, aber die Beantragung dauert. Und die Heime müssen folglich über Monate in Vorleistung gehen.
Steigende Pflegekosten belasten Bewohner und Pflegeheime. Laut einer Umfrage des Verbands katholischer Altenhilfe in Deutschland und des Deutschen Evangelischen Verbands für Altenarbeit und Pflege, beantragen vier von zehn Bewohnern Sozialhilfe oder Hilfe zur Pflege und warten oftmals Monate auf die Auszahlung. Entsprechend, so ein weiteres Ergebnis der am Montag veröffentlichten Befragung, gehen die Pflegeheime in Vorleistung. Bei einem Drittel der befragten Einrichtungen lägen die Ausstände bei mehr als 100.000 Euro.
“Dass die Problematik jetzt sichtbar wird, ist wichtig. Die Zahlen liegen auf dem Tisch und die Missstände sind unübersehbar. Jetzt braucht es entschlossenes Handeln und keine leeren Versprechen”, sagte die Vorsitzende des Verbands katholischer Altenhilfe, Barbara Dietrich-Schleicher. Die Pflegeheime müssten oft über Monate in Vorleistung gehen und wüssten nicht, wann sie das Geld zurückbekämen. Das sei eine große Belastung für die Liquidität der Heime. Die beiden Verbände fordern daher eine Vorfinanzierung der Sozialhilfeleistungen und eine Entbürokratisierung der Antragsverfahren.