In Hessen wird die Anzahl pflegebedürftiger Menschen bis zum Jahr 2030 um 11,7 Prozent zunehmen. Dies prognostiziere der erste Hessische Pflegebericht, wie Sozialminister Kai Klose (Grüne) am Dienstag anlässlich dessen Veröffentlichung in Wiesbaden sagte. Da der weitaus größte Teil der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt werde, treffe der zunehmende Bedarf besonders die ambulante Pflege. „Hier wird sich den Ergebnissen zufolge im Landesdurchschnitt ein Mehrbedarf von 14,4 Prozent ergeben“, sagte Klose laut Mitteilung des hessischen Sozialministeriums.
Der Pflegebericht wurde im Auftrag des Sozialministeriums vom Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur der Goethe-Universität Frankfurt am Main erarbeitet. Die Ergebnisse verschafften einen detaillierten Überblick über die in Hessen vorhandenen Betreuungs- und Entlastungsangebote, sagte Klose. Die abgeleiteten Empfehlungen sollten die Basis für den Landesförderplan Pflege der hessischen Landesregierung bilden.
Zu den Handlungsempfehlungen gehören demnach unter anderem der Ausbau der ambulanten und vollstationären Pflege, die Schaffung alternativer Wohnformen und mehr bezahlbarer Angebote im Betreuten Wohnen sowie die Schaffung von Betreuungs- und Entlastungsangeboten, um die häusliche Pflege zu stabilisieren. Auch sollten ambulant betreute Wohngemeinschaften ausgebaut und deren Bekanntheitsgrad gesteigert werden.
Zur Empfehlung, die Rolle der Kommunen zu stärken, seien laut Klose bereits zwei konkrete Maßnahmen in der Planung. Weitere bereits existierende Maßnahmen würden „nun mit den Handlungsempfehlungen harmonisiert“ und schließlich im Landesförderplan Pflege münden, heißt es weiter.