Humorvoll, bescheiden, fleißig und sehr zugewandt: So beschreibt Pfarrer André Ciszewski aus Dinklage den neuen Papst. Er muss es wissen, in Rom war Robert Prevost für ein gutes Jahr sein Chef.
André Ciszewski, Pfarrer in Dinklage (Niedersachsen), hat einen besonderen Bezug zum neuen Papst: Er hat in der Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi der Personalabteilung der katholischen Weltkirche, rund ein Jahr mit dem bisherigen Kardinal Robert Prevost zusammengearbeitet. “Er war mein Chef”, sagte Ciszewski in einem Interview des Deutschlandradios (Freitag). Ciszewski beschrieb seinen früheren Chef als humorvoll, bescheiden, fleißig und sehr zugewandt. “Er kann sehr gut zuhören”, so der Pfarrer. “Und er hat eine schnelle Auffassungsgabe.”
Als früherer Leiter des Augustinerordens wisse der neue Papst auch mit Konflikten umzugehen, so Ciszewski. “Ich traue ihm zu, dass er verschiedene Positionen in der Mitte vereinigt.” Weiter gehe er davon aus, dass er mit Blick auf die Stellung von Frauen in der Kirche “den Weg seines Vorgängers fortsetzen wird”. Auch Ciszewski fand es nach eigenem Bekunden bemerkenswert, dass Papst Leo XIV. nach seiner Wahl zunächst den Friedensgruß sprach: “Das ist sein Programm.”
Ciszewski selbst stand neben seiner Kirche in Dinklage, als bekannt wurde, dass in Rom weißer Rauch aufgestiegen ist. Er sei dann wohl einer der ersten gewesen, der in die Kirche gegangen sei, um die Glocken zu läuten.